Weltkulturerbe! "Die Polonaise im Laufe in der Musikgeschichte" Von Hildburg Heider Von Werner Böhms rustikaler "Polonäse Blankenese" bis zum Einzug der Debütanten bei eleganten Wiener Bällen - der zündende Rhythmus der Polonaise fährt bis heute weltweit den Tänzern in die Beine. Ende 2023 wurde der "Polnische Tanz" in die UNESCO- Liste immaterieller Weltkulturgüter eingetragen. In diesem Hörbild beleuchten Musikwissenschaftler, Interpreten und Praktiker dessen grenzüberschreitende Metamorphosen: vom höfischen Reigentanz über die Adaptionen in der russischen Oper und im Klavierwerk Frédéric Chopins bis hin zum klingenden, gemeinschaftsstiftenden Symbol der polnischen Identität. 19:00 - 19:03 Uhr Nachrichten, Wetter Welt der Musik
Kolonialismus in neuem Gewand Wie Big Tech ein digitales Kolonialreich schafft Von Vera Linß Lange unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit, eignen sich die großen Tech-Unternehmen seit Jahrzehnten private und gesellschaftliche Daten an. Dahinter steht die Überzeugung, dass ihnen diese zur Inbesitznahme offenstehen. Nach dem Vorbild der Kolonialisten vergangener Jahrhunderte schaffen sie damit "Datenterritorien", die unter ihrer Kontrolle stehen - soziale Netzwerke, KI-Anwendungen, Gen-Datenbanken. Ihre Macht festigen die Unternehmen auch, indem sie geltendes Recht mit Geschick unterlaufen. Dass der Einzelne die Hoheit über seine Daten zurückerhält, ist dabei wenig realistisch.
Heinrich Heine - Reise von München nach Genua Von Ines Pasz 1828 reist Heinrich Heine von München nach Genua, über Innsbruck, Brixen, Trient, Verona, Brescia und Mailand. Viel Stoff für fantasiereiche, blitzgescheite und zeitkritische Betrachtungen. Dabei steht das Land bei ihm im Vordergrund, nicht die persönliche Reiseerfahrung. Mit Stilmitteln der Romantik, mit Ironie, Witz und Sarkasmus vermischt er Fiktionales mit Nicht-Fiktionalem, Reflektionen mit Träumen, Erlebtes mit Erfundenem. "Lost in Music" reist mit ihm mit, spürt dem Klang nach, der sich ergibt zwischen Landschaften, Städten und dem erzählenden Ich.
Searching Blanka (3/4) - Ein Vorbild für den NSU? Podcast-Serie in vier Teilen Von Marina Schulz und Fabian Janssen Regie: Matthias Kapohl Produktion: Deutschlandfunk 2023 (Teil 4 am 23.01.2025) Als 2011 der rechtsextreme NSU auffliegt, fällt schnell auf: Die Taten ähneln auffallend denen von Ausonius. War er ein Vorbild für das Terror-Trio? Und war der Mord an Blanka am Ende doch eine rechtsextreme Tat? Bereits zehn Jahre zuvor schreibt der schwedische Journalist Gellert Tamas ein Buch über John Ausonius und seine rassistischen Anschläge. Zur selben Zeit mordet der NSU schon im Verborgenen. Die Fälle werden in den Medien als "Dönermorde" bezeichnet. Trotzdem bemerkt Gellert Tamas die Parallelen zu Ausonius" Taten. Ausonius ist als Rechtsterrorist bekannt geworden. Ins Gefängnis bekommt er Blumen geschickt, er gibt Interviews und sein Foto wird in allen Zeitungen abgedruckt. Die Taten in Schweden hat er mittlerweile gestanden - er hofft auf Hafterleichterungen. Den Mord an Blanka gesteht er nicht. Nach der Enttarnung des NSU rollen die deutschen Behörden Blankas Fall noch einmal auf und beantragen die Auslieferung von Ausonius. Archiv Ein Vorbild für den NSU? Hören 32:39Hören 32:39
Von Julian Kämper So mancher Konzertflügel schwankt durch die Lüfte. Demonstriert das einen symbolischen Angriff auf die bürgerliche Konzertkultur, weil das edle Instrument jederzeit zu stürzen droht?
Schwerpunkt: Geld Getränk Hoffnung Von David Lindemann Regie: der Autor Mit: Georg Reinhardt, Bibiana Beglau, Hendrik Arnst, Herbert Fritsch Komposition: Martin Eichberg, Thomas Piskor und David Lindemann Ton: Martin Eichberg Deutschlandradio Kultur 2010 Länge: 54"30 Herr Bond ist Kunde einer Sparkasse. Frau Merkel, seine Finanzberaterin, nimmt sich besonders viel Zeit für ihn. Heute läuft so ein Kundengespräch ganz anders ab als früher. Es soll Vertrauen aufgebaut werden, Geld ist Nebensache. Vertrauen ist das neue Kerngeschäft. Herr Bond ist irritiert, er hätte lieber Sicherheiten. Bevor dieser ungewöhnliche 007 sich mit seiner Spezialausrüstung zu seinem Beratungsgespräch aufmacht, hat seine Bankberaterin schon unbemerkt in sein Privatleben eingegriffen - natürlich nur zu seinem Vorteil. Tatsächlich ist diese Sparkasse in erster Linie an der Zufriedenheit ihrer Kunden interessiert und weniger an ihrem Geld. Und um diese Zufriedenheit zu erreichen, ist kein Mittel zu abwegig. Ein Hörspiel über das Prinzip "Vertrauen" und die Rolle von Vertrauensaufbau im Bankgeschäft. "Wir haben uns das Risiko zum Freund gemacht. Vertrauen ist ein Big Deal. Das ist ganz großes Kino." David Lindemann, geboren 1977 in Herford, Theaterautor. 2003 wurde sein erstes Stück "Koala Lumpur" mit dem Autorenpreis des Berliner Theatertreffens ausgezeichnet. Lindemanns Stücke wurden unter anderem an der Volksbühne Berlin, am Maxim Gorki Theater Berlin und am Burgtheater Wien uraufgeführt. Mehrere Hörspiele für Deutschlandfunk Kultur, zuletzt "Freak Volk" (2020), "Oslower Straße" (2021), "Der Damm" (2022) und "Rosie Future" (2023). David Lindemann lebt in Berlin. Hörspiel: Vertrauen als Geschäftsmodell Getränk Hoffnung Länge: 55:38 Minuten
Cut up the Border Von Nicolas Humbert und Marc Parisotto Mit: Fred Frith, Tom Cora, Haco, Iva Bittová, Pavel Fajt, John Zorn, Robert Frank, Jonas Mekas Originalaufnahmen: Jean Vapeur Musikaufnahmen: Gerd Baumann Mischung: Michael Hinreiner Realisation: Nicolas Humbert, Marc Parisotto BR / Deutschlandfunk Kultur 2019 Länge: 52"30 Der Dokumentarfilm "Step Across the Border" begeisterte eine ganze Generation für die Improvisationen des Gitarristen Fred Frith. 30 Jahre nach der Entstehung ließ Filmemacher Nicolas Humbert das akustische Rohmaterial Revue passieren. Dieser Film hat Musikgeschichte geschrieben: "Step Across the Border" ließ 1990 alle aufhorchen, die sich für improvisierte Musik interessierten. Zwei Jahre begleiteten die Filmemacher Nicolas Humbert und Werner Penzel Musiker wie Fred Frith, Tom Cora, John Zorn und Iva Bittová durch die Welt, filmten bei Konzerten, Proben, in Hotelzimmern und unter freiem Himmel. Dabei improvisierten sie genauso virtuos wie die Musiker. Nur ein Bruchteil der Tonaufnahmen ist tatsächlich in den Film eingeflossen. Die Magnetbänder lagerten in einer Blechkiste. 30 Jahre später hat sich Nicolas Humbert erneut an das Material gewagt. Nicolas Humbert, geboren 1958 in München, ist Filmemacher und Autor. Ende der 1970er-Jahre erste Texte und Super-8-Filme unter dem Einfluss des französischen Surrealismus. "Step Across the Border" ist ein gemeinsames Filmprojekt mit Werner Penzel. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Europäischen Filmpreis, dem Hessischen Filmpreis, dem Uppsala Filmkaja, dem Golden Gate Award. Im Jahr 2000 reihte ihn das Magazin Cahiers du cinéma unter die 100 wichtigsten Filme der Filmgeschichte. Marc Parisotto, geboren 1957 in Marseille, ist Komponist und Sounddesigner im Bereich Film. Studium der Elektroakustischen Musik am Konservatorium in Marseille. Zusammenarbeit mit den Regisseuren Michael Haneke, Hans-Christian Schmidt, Heiner Stadler, Benjamin Heisenberg, Rainer Kaufmann, Philip Gröning und anderen. 2006 erhielt er den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Ton für "Requiem", 2010 den Österreichischen Filmpreis für "Der Räuber". Klangkunst-Remix des Kultfilms über Fred Frith Cut Up the Border